Diagramme zeichnen: TikZ
Zm Abschluss der kleinen Serie nun das LaTeX-Werkzeug mit dem ich die meisten Diagramme gezeichnet habe: TikZ, kurz für „TikZ ist kein Zeichenprogramm“. Auf CTAN findet es sich im Paket pgf, der Portable Graphic Format for TeX; dabei enthält der pgf-Teil low level Bausteine und der TikZ-Teil die abstrakteren Funktionen für Endbenutzer.
Grundsätzlich lassen sich viele der Diagramme auch mit Dia oder Visio erzeugen, aber mir ist eine reine LaTeX-Lösung lieber. Ich mag es nicht mit vielen externen Dateien zu hantieren, die ggf. alle nochmal mehrere Arbeitsschritte erfordern, und lege Wert darauf dass die Schriften überall einheitlich sind. Das fängt schon mit Schriftart und -größe an, aber darüber hinaus habe ich im Dokument zum Beispiel ein Makro ip{}
– wenn die Diagramme Teil des LaTeX-Verarbeitung sind so ist die Textauszeichnung in Text und Diagramm immer einheitlich und ich muss mir keine Gedanken mehr darüber machen.
TikZ ist für mich auf dem richtigen Abstraktionslevel, auf dem einfache Knoten & Kanten mit einfachen Befehlen erzeugt werden können, aber darüberhinaus mit entsprechend mehr Befehlen auch kompliziertere Konstrukte möglich sind.
Das PGF/TikZ-Manual ist sehr umfangreich, enthält aber weit mehr als nur die Befehlsreferenz. Ebenso wichtig sind fünf Tutorials, die Schritt-für-Schritt die Konstruktion bestimmter Graphiken/Diagramme (Trigonometrie, Petrinetz, Geometrie, Syntaxdiagramm und Baum) erklären und schon viele Fragen beantworten. Für den ersten Einstieg gibt es zudem eine “Very minimal introduction” und es gibt viele Vorlagen in der Beispielegalerie unter TeXample.net.
In meiner Arbeit benutze ich TikZ dann konkret für einfache Funktionaufrufdiagramme und Zeit-Sequenz-Diagramme wie in den Beispielen auf dieser Seite.